KSC 1996/97

Die Saison 1996/97 war sicher eine der turbulentesten überhaupt für den KSC. Herrschte nach dem in der Vorsaison verpassten UEFA-Cup-Platz und dem verlorenen Pokalendspiel zu Saisonbeginn eine eher negative Stimmung im Umfeld, so entfachte der KSC nach dem gewonnenen UI-Cup-Endspiel gegen Lüttich und dem damit verbundenen Einzug in den europäischen Wettbewerb in der Hinrunde eine regelrechte Euphorie – Höhepunkt wohl das Ausschalten des hohen Favoriten AS Rom in der zweiten Runde des UEFA-Cups.
Doch dann begannen die Probleme: Erst die schwere Verletzung von Thomas Häßler im Spiel gegen Fortuna Düsseldorf (2:0) am 15. Spieltag (Knöchelbruch – drei Monate Pause), dann das blamable Aus im UEFA-Cup-Achtelfinale gegen Bröndby Kopenhagen (0:5-Heimniederlage nach 3:1-Sieg im Hinspiel). Während die Winterpause von internen Streitigkeiten in der Führungsetage dominiert war (insbesondere zwischen Geschäftsführer Klaus Fuchs und Trainer Winfried Schäfer), gab es in der Rückrunde zumindest noch zwei große sportliche Erfolge: Zum Einen das 1:0 im Pokal-Viertelfinale gegen Bayern München mit dem Comeback von Thomas Häßler, der wenige Tage danach aufgrund einer im Training erlittenen Verletzung allerdings schon wieder monatelang ausfiel. Zum Anderen katapultierte sich der KSC zum Saisonende doch noch auf einen UEFA-Cup-Platz – dank des erneuten Comebacks von Thomas Häßler am vorletzten Spieltag (3:0 gegen 1860 München) und der Ausbeute von sieben Punkten aus den letzten drei Spielen.
Davon abgesehen war die Rückrunde jedoch geprägt von allerlei Problemen: Den angedachten Vertragsverhandlungen verweigerte sich Thomas Häßler zunächst mehrere Monate, immer heftiger brodelte die Gerüchteküche (Häßler nach Dortmund? Nach Leverkusen? Nach Köln? Oder doch Real Madrid?), ehe er im März nach zähen Verhandlungen dann doch seine Unterschrift unter einen bis ins Jahr 2000 datierten Vertrag setzte. Andere KSC-Spieler konnten dagegen den Verlockungen des großen Geldes nicht widerstehen: Sowohl Michael Tarnat (inzwischen beim KSC zum Nationalspieler gereift) als auch Thorsten Fink kehrten dem KSC zu Saisonende den Rücken, nachdem sich die großen Bayern wieder einmal beim KSC umgeschaut hatten. Permanente Wechselgerüchte gab es auch um den mittlerweile eingedeutschten Shootingstar Sean Dundee (Vertrag beim KSC bis 2003 mit Ausstiegsklausel), der sportlich wie privat in die Krise schlitterte – wohl auch dank seiner neuen und äußerst umstrittenen Berater, die offenbar das große Geld witterten und Dundee in halb Europa zum Kauf anboten - und in der Rückrunde nur noch 4 Mal ins Schwarze traf nach 13 Toren in der Hinrunde.
Sportlicher Tiefpunkt des KSC indes war sicherlich das blamable 0:3 im Halbfinale des DFB-Pokals bei Energie Cottbus – Schneetreiben inklusive im April. Wie gesagt, immerhin schaffte der KSC am Ende als Tabellensechster zumindest noch den Einzug in den internationalen Wettbewerb.
All dies dokumentieren die fünf DVDs aus der Saison 1996/97 mit einer Gesamtspielzeit von mehr als 16 Stunden.